Alles beginnt, als Joanna Kramer (Meryl Streep) ihren Ehemann Ted (Dustin Hoffmann) kaltschnäuzig informiert, dass sie ihn verlassen wird - gerade als seine Karriere in der Werbebranche voranschreitet und den Großteil seiner wachen Stunden beansprucht.
Das Einbeziehen der eigenen Person in Probleme ist nur eines der Themen, die dem Film zugrunde liegen. Auch geht es um die Suche nach der eigenen Identität, denn jene veranlasst Joanna, Ted mit ihrer beider Sohn (Justin Henry), der die erste Schulklasse besucht, allein zu lassen. Dieser findet sich nun bei einem Elternteil wieder, den er kaum kennt, und der ein Workaholic ist.
Ted, versucht seine Herausforderungen im Haushalt mit den geschäftlichen Abgabeterminen in Einklang zu bringen und wird zudem unter Druck gesetzt, als seine Frau um das Sorgerecht für den Sohn zu streiten beginnt.
Dieser Rechtsstreit bildet das dramaturgische Rückgrat des Films, doch dessen Kraft schöpft sich aus Bentons makellosen und fein beobachtenden Drehbuch, sowie den herausragenden schauspielerischen Leistungen der gesamten Besetzung.
Weil Benton es sich versagt, Schuldzuweisungen zu machen und die beiden Seiten in diesem furchtbaren Dilemma fair behandelt, zeigt der Film einander ebenbürtige Grade des Schmerzes, der persönlichen Entwicklung und der Redlichkeit unter dem Druck emotionell belastender Lebensumstände. Dies verleiht im Grunde jeder Szene den unmissverständlichen Klang der Wahrhaftigkeit und einen Wert dramaturgischer Ehrlichkeit, der Kramer gegen Kramer nicht allein zu einem klassischen, tränenreichen Gefühlsfilm macht, sondern auch zu einem der besten Hollywood-Dramen seines Jahrzehnts.
Special Feature:
Making of