Scharfschütze "Swoff" und sein Partner Troy ziehen in den Krieg. Zu Fuß. In einen Krieg, der in der Luft entschieden wird. Nach der menschenverachtenden Ausbildung landet das Paar in einem Wüstencamp. Dort heißt es Warten. Auf Post von zu Hause. Aufs nächste Essen. Auf Action. Und bis es soweit ist, hängen die Soldaten Fotografien ihrer untreuen Freundinnen an die "wall of shame". Spielen Gasmasken-bewehrt unter dem Kommando des Kommisskopfs Sykes Football, veranstalten Skorpionkämpfe und masturbieren, bis der Einsatzbefehl kommt.
Jarhead basiert auf den hervorragenden Aufzeichnungen von Anthony Swofford über dessen Erlebnisse als Scharfschütze der U.S.-Marines im ersten Golfkrieg. Der Film folgt Swoffords Werdegang (was von Jake Gyllenhall einfühlsam dargestellt wird) vom verwahrlosten Rekruten der Marines (er wurde angeheuert, weil er "sich auf dem Weg zum College verlaufen hatte") über den spezialisierten Marine-Scharfschützen bis hin zu seinem Weg in die Wüste zur Vorbereitung auf den Angriff auf den Irak. Der knallharte überzeugte Marine-Ausbilder Sergeant Sykes (Jamie Foxx) – jener Mann, der Swofford und seinen Späher Troy (Peter Sasarsgaard) in das Scharfschützenteam berufen hatte – führt ihre Ausbildung und die Warterei an, wo ihr Leben von endloser Spannung, sinnlosen absurden Übungen (wie zum Beispiel einem Football-Spiel in der Gluthitze der Wüste mit aufgesetzten Gasmasken, weil das Ganze so besser für die Fernsehkameras der Medien aussieht), noch mehr Training und ständigem Erwarten jenes Moments, wenn sie endlich mit dem Töten anfangen dürfen, bestimmt wird. Als der Krieg beginnt, geht alles für Swaffords Scharfschützenteam zu schnell, und die einzige Chance auf das Töten eines Feindes – wofür sie die ganze Zeit ausgebildet worden waren und worauf sie gewartet hatten – entgeht ihnen, woraufhin sie sich fragen, wofür sie das alles hatten über sich ergehen lassen.
Unter der Regie von Sam Mendes (American Beauty) bleibt der Film sehr nahe an der Sprache und Vision des Buchs. Mendes’ starke und zuweilen apokalyptische Bilder tragen dazu bei und treffen den richtigen Ton: Großaufnahmen von tintenschwarzem Öl, das aus brennenden Ölquellen auf die weite, leere Wüste hinabregnet im Kontrast zu Nahaufnahmen von rohölverschmierten Gesichtern, die sich durch den Schlamm kämpfen, verkörpern auf lebendige Art und Weise das Schlagwort "Willkommen im Dreck".
Special Features:
'Jarhead'-Aufzeichnungen mit Einleitung von Regisseur Sam Mendes
Hintergrundinfos mit Einleitung
Semper Fi: Das Leben nach dem Korps
Filmkommentare (Regisseur, Drehbuchautor, Autor)
News-Interviews in voller Länge
Unveröffentlichte Szenen