Durch seinen melodramatischen, durch D.W. Griffith inspirierten Ansatz bei der Verfilmung des Romans Die Farbe Lila von Alice Walker, bewies Steven Spielberg, dass er einer der wenigen modernen Filmemacher ist, der die visuelle Gewandtheit besäße, einen großartigen Stummfilm zu produzieren. Wegen dieser Taktik war der Film nicht unumstritten, doch wurde er letztendlich zum Publikums-Hit.
Man kann über die Angemessenheit von Spielbergs Entscheidung streiten, aber sein erstaunlicher Umgang mit Bildern ist unbestritten - von der berauschenden Eröffnungsszene von spielenden Kindern in paradiesischen, lilafarbenen Feldern bis hin zu der Art und Weise, wie er die Brutalität einer Vergewaltigung vermittelt, indem er herabhängende Lederriemen zeigt, die gegen das Kopfende des wackelnden Bettes schlagen.
Die Farbe Lila erzählt die bewegende Lebensgeschichte von Celie, einer schwarzen Frau im armen, ländlichen Süden Amerikas. Zur Heirat mit ihrem gewalttätigen Ehemann gezwungen, verschließt sie sich mehr und mehr gegenüber der Welt. Nur ihr unerschütterlicher Glaube an Gott, lässt sie ihr Leid und ihre Verzweiflung ertragen, bis sie durch die Freundschaft zu zwei außergewöhnlichen Frauen ihre Selbstachtung und damit den Weg ins Leben zurückfindet.
Whoopie Goldberg, eine Bühnenmonologistin, die mit diesem Film ihr Leinwanddebüt gab, verdankte ihre Berühmtheit nicht zuletzt ihrer Unerfahrenheit, die ihre zurückhaltende Darstellung der Celie so effektvoll machte. Der Film wurde für elf Oscars nominiert, darunter der für den besten Film und die beste Darstellerin (Nebendarstellerinnen Oprah Winfrey und Margaret Avery wurden ebenfalls nominiert), und es war ein ziemlicher Skandal - und ein herber Schlag für Spielberg - dass Die Farbe Lila noch nicht mal einen gewann.
Special Features:
Gespräche mit den Vorfahren: Vom Buch zum Film
Eine spirituelle Zusammenarbeit: Die Besetzung
Making-of
Das Musical
Fotogalerien (Hinter den Kulissen, Darsteller)
Trailergalerie