In ihrer zweiten Regie-Arbeit nimmt sich Angelina Jolie einer Biographie an, die nicht weniger als inspirierend ist. Die Geschichte von Louis Zamperini ist nicht die eines Siegers, sondern die eines Mannes, der einfach nicht aufgibt, egal, was ihm das Leben auch entgegenwirft:
Louis Zamperini wird 1917 als Sohn italienischer Einwanderer in den USA geboren. Als Kind war er ständig in Schwierigkeiten, bis er sein Talent als Mittelstreckenläufer entdeckte. 1936 nimmt Louis Zamperini als jüngstes Mitglied des US-Leichtathletik-Teams an den Olympischen Spielen in Berlin teil. Er läuft zwar “nur” als achter durchs Ziel, liefert sich aber ein so packendes Finalrennen, dass Adolf Hitler ihm persönlich gratuliert. Vier Jahre später gilt Zamperini als großer Favorit für die Olympischen Spiele in Tokyo, die wegen 2. Weltkrieges jedoch abgesagt werden.
1941 meldet er sich freiwillig zur US-Luftwaffe. Als sein Flugzeug im Meer abstürzt, kann er sich mit anderen in ein Schlauchboot retten. 47 Tage lang treiben er und seine Kameraden Phil und Mac auf dem Pazifik, nur um von den Japanern aufgegriffen und in ein Straflager verlegt zu werden, wo sie mit den anderen Kriegsgefangenen den Launen der Wärter ausgesetzt sind. Erst im Sommer 1945 kommt Louis frei.
Schiffbrüchig, in Kriegsgefangenschaft, gedemütigt und geprügelt, aber immer mit aufrechtem Geist, das ist Louis Zamperini, der ehemalige Olympionike, der sich von seinen Erlebnissen nicht brechen ließ. Auch das ist eine Botschaft des Films, wie auch die, dass Vergeben die weit größere und schwierigere Herausforderung ist als Sinnen auf Rache.
Das mag in zynischen Zeiten keine zeitgemäße Botschaft mehr sein, trägt aber auch dazu bei, Jolies Film einen klassischen Anstrich zu verleihen. Häufig fühlt man sich an die großen Epen der Technicolor-Ära erinnert, mit den tollen Farben und den aufpeitschenden Bildern, die UNBROKEN liefert.
Nicht minder beeindruckend ist Jack OConnell, eines der großen neuen Talente aus Großbritannien, der hier eine Darstellung abliefert, die dazu geeignet ist, einen Star zu erschaffen. Der eigentliche Star ist jedoch Angelina Jolie, die als Regisseurin so viel mehr zu bieten hat denn als Schauspielerin. Als solche ist sie gut, als Regisseurin ist sie großartig. Da passt es doch, dass sie mittelfristig nicht mehr vor der Kamera stehen, sondern nur noch Filme drehen will. Das ist nämlich ihre wahre Berufung!
Special Features:
Hinter den Kulissen
Der echte Louis Zamperini
Konzert für Besetzung und Crew mit Miyavi
Theater im Kriegsgefangenenlager: Cinderella
Louis' Weg zur Vergebung
Unveröffentlichte Szenen