Brian von Nazareth kann eigentlich wenig dafür, dass er in derselben Nacht und am selben Ort wie Jesus geboren wurde, doch immer wieder nimmt sein Leben einen ähnlichen Verlauf. Als er sich dem palästinensischen Widerstand gegen die römischen Besatzer anschließt, erkennt man in ihm sogar einen Messias, und er muss sich den Nachstellungen hysterischer Möchtegern-Jünger erwehren. So gerät er schließlich auch mit Pontius Pilatus aneinander, was prompt mit dem üblichen Ergebnis endet.
Britannias böse Buben, die Anarchokomiker von Monty Python, nehmen sich in ihrem dritten abendfüllenden Spielfilm Hollywoods altgediente Bibelschinken zur Brust und nutzen die gute Gelegenheit für einen zünftigen Tritt vors Schienbein der Amtskirchen. Wer die Verletzung religiöser Gefühle befürchtet, kann beruhigt sein. Wenn hunderte hohler Schafsköpfe im Chor 'Folgt der Sandale' und 'Wir sind alle Individualisten' blöken, ist gewiss nicht der Inhalt von Jesus' Bergpredigt das Ziel der Satire.
Unbedingt sehenswert! (Video-Woche)
Das Leben des Brian ist wohl einer der Klassiker, den jeder von vorne bis hinten zitieren kann. Zitate wie "Ist hier Weibsvolk anwesend?" oder "Rübennase" (Na, Du hast ja such einen ganz schönen Erker im Gesicht...) oder "Jeder bitte nur ein Kreuz" scheinen schon fast ein fester Bestandteil im deutschen Sprachschatz von Studentenpartys zu sein.
Doch der Film ist mehr als eine Ansammlung aus billigen Zoten rund um das Leben eines jungen Mannes namens Jesus. Hier heißt er Brian, der ein paar Verwechslungen unterliegt und mit einem Mal als Erlöser herhalten muss. (Sehr zu Ärger der herrischen Mutter, großartig gespielt von Terry Jones).
Das Leben des Brian ist zum einen eine böse Satire auf alle Sandalen und Bibelfilme der 50er und 60er Jahre, darüber hinaus aber auch eine wüste Abrechnung mit wilden Bibelexegesen und immer neuen Theorien von Theologen. So stellt sich beispielsweise im Film die Frage, ob der Junge Brian Jude ist oder nicht doch von den Römern abstammt.
Insgesamt ist der Film natürlich Pflicht, zumal man endlich die Möglichkeit hat, ihn im Originalton zu sehen, bietet hier in der DVD-Version aber auch noch wunderbares Zusatzmaterial (Filmdokumentation). Für alle, die von diesem Film nicht genug bekommen können. Und die, die ihn noch nicht kennen.
Special Features:
Audiokommentare
Dokumentationen
Radio Spots
Entfallene Szenen
Trailer