Mit einem kompromisslosen Drama über Rassismus, Skinheads und die Wurzeln des Hasses in amerikanischen Familien gibt der Brite Tony Kaye ein visuell faszinierendes Spielfilmdebüt: In einem hyperrealistischen Bildersturm treibt er Edward Norton zu einer phänomenalen Leistung an, der für diese Rolle für den Oscar nominiert wurde.
Eine Einstellung in schwarz-weiß, leicht blau eingefärbt. Aus der Froschperspektive sehen wir Derek Vinyard, kahlrasiert, den Oberkörper mit einem Hakenkreuz tätowiert. Auf seinem Oberarm steht unter dem alten NS-Reichsadler "White Power". Entschlossen und breitschultrig steht er nachts auf der Straße, erhebt die stählernen Arme und lässt seine Waffe fallen. Er lächelt sogar, als die Polizei ihm Handschellen anlegt.
Aus der Perspektive seines kleinen Bruders Danny sehen wir ihm zu, und man ertappt sich dabei, dieses Mannsbild ein bisschen zu bewundern: Nur hat Derek (Edward Norton) gerade eben nicht nur zwei Schwarze erschossen, sondern auch noch den Kopf von einem wehrlos am Boden Liegenden am Bordstein zertreten.
Dafür wird der Neonazi aus L.A. (nur) dreieinhalb Jahre bekommen, und sein kleiner Bruder (Edward "Terminator II" Furlong), der ihn bewundert wie einen Gott, tritt in seine Fußstapfen. Im Knast allerdings muss sich Derek damit auseinandersetzen, wie es ist, selber unterdrückte Minderheit zu sein - allmählich hält er nichts mehr von seiner braunen Ideologie. Als er komplett gewandelt entlassen wird, muss er jedoch feststellen, dass sein Bruder inzwischen angesehenes Mitglied seiner alten Neonazi-Gang geworden ist.
Special Features:
USA-Kinotrailer
Nicht verwendete Szenen