Grundsätzliche Betrachtungen
Günter "Gunkl" Paal, Intellektueller unter den Kabarettisten, verwendet viele Fremdwörter, konstruiert komplexe Satz- und noch kompliziertere Erzählstrukturen und erntet dennoch viele Lacher.
Zu seinem Solo-Debüt stellte Gunkl „Grundsätzliche Betrachtungen" (1994) an - „anschaulich gemacht an kuriosen Einzelleistungen der Tücke des Alltags, was als Programmtitel vermutlich ein bisschen zu lang ist, zumal darin eine, sei'n wir 'mal ehrlich, sehr unelegante Genitivkette enthalten ist".
Glück - Eine Vermutung
"Vorläufigkeit hat etwas sehr Tröstliches; das liegt wahrscheinlich daran, dass genau genommen alles vorläufig ist. Wenn wir etwas als vorläufig erkannt haben, ist uns das schon nicht mehr so fremd, weil wir ja damit eine ganz wesentliche Eigenschaft gemeinsam haben.
Eigentlich ist "vorläufig" nur ein netterer Ausdruck für "vergänglich", aber wenn man schon nette Ausdrücke hat, sollte man sie auch benützen. Außerdem hat "vergänglich" das unabwendbare Ende im Blick, und "vorläufig" beschäftigt sich mit dem, was grad ist, wurscht, ob das irgendwann auch wieder vorbei sein wird. Ich finde Vorläufigkeit tröstlich! Ich finde auch andere Sachen tröstlich, aber das erzähle ich Ihnen, wenn's soweit ist."
Ein Querdenker und Logikspezialist über Gott und die Welt und anderes mehr. Philosophen unter den Kabarettisten sollte man sich ausgeschlafen ansehen und dabei nüchtern bleiben. Denn um bei den hochtourig präsentierten geschliffenen Formulierungen Gunkl nicht ins Schleudern zu kommen, bedarf es hoher Konzentration.
Ich lass mich gehen - Ein Abschied
Unterhaltsam und scharfsinnig: Günther 'Gunkl' Paal, der Einstein des Kabaretts. 'Ich laß' mich gehen - Ein Abschied' (2000) bringt der humorvolle Philosoph Weltbilder erheblich ins Wanken.
Die Frage nach der Logik ist das zentrale Thema. Konkret: 'Wie verhält sich Logik, wenn man sie überdehnt?'
Gunkl ist ein wortgewaltiger Querdenker, der mit seiner leidenschaftlichen Formulierungsfreude und seinem genialen Röntgenwitz überzeugt. Sein fünftes Solo ist ein Versuch, jahrzehntelang gehorteten Denkballast abzuwerfen, um neue Argumentationsgirlanden in unbeschwertere Sphären zu schlingen.