Nach einem Störfall in einem Atomkraftwerk in der Nähe von Frankfurt breitet sich die todbringende Wolke unaufhaltsam weiter aus. Während Tausende von Menschen sterben, können die 16-jährige Hannah und ihr neuer Freund Elmar zwar fliehen, doch sie verlieren sich bald darauf aus den Augen. Im Sicherheitstrakt eines Hamburger Sanatoriums treffen sie einander wieder. Elmar als Besucher, Hannah als Patientin, kontaminiert, die Haare sind ihr bereits büschelweise ausgefallen. Wird sie überleben? Hat ihre junge Liebe eine Zukunft?
"Die Wolke", der Roman, erschien 1987 und präsentierte auf bedrückende, aber realistische Weise ein Szenario, das nach Tschernobyl denkbar, ja sogar wahrscheinlich war und ist. Es ist nicht die Frage, ob es passiert, sondern wann es passiert, ist das klagende Credo der Geschichte. Der Roman erwies sich als Bestseller und der Film steht dem in kaum etwas nach.
Natürlich musste die Geschichte etwas komprimiert werden, aber Gregor Schnitzler und sein Autor Marco Kreuzpaintner schaffen es, die essenzielle Botschaft des Romans zu übertragen. In minutiöser Weise präsentieren sie das Schreckensszenario eines Super-GAUs, der mitten in Deutschland stattfindet. Dabei konzentrieren sie sich nicht auf das große Ganze, sondern stellen Hannah und Elmar in den Mittelpunkt, durch die der Zuschauer den Schrecken begreifen kann. Doch es ist nicht nur die filigrane Liebesgeschichte, die am ende trotz allem so etwas wie ein Happyend suggeriert - es ist jedoch keines! -, sondern auch die Darstellung der Panik, die die Menschen erfasst.
Schnitzler erfasst ganz und gar, wie ein solcher Gau auf die Bevölkerung wirkt und wie der Kampf ums Überleben aus Menschen Unmenschen macht. Und dennoch zeigt er inmitten des Elends und der Gefahr auch Akte des Humanismus, die uns klarmachen, dass die Spezies Mensch ihres Rufes zum Trotz doch einen guten Kern besitzt. "Die Wolke" ist herausragendes deutsches Kino: gefühlvoll, spannend, traurig, mitreißend. Fazit: Herausragendes Drama, dicht inszeniert
Special Features:
Making Of
B-Roll
Cast & Crew Infos
Kinotrailer
Audiokommentar von Gregor Schnitzler