Bernhard, dieser manische Moralist eines makabren Landes, liebt Österreich über alles. Er wird nicht müde, es zu geißeln und ihm die Schröpfköpfe seiner reinigenden Monologe anzusetzen.
Man kann nach der erfolgreichen Premiere darüber streiten, ob 'Heldenplatz' zu weitschweifig ist, aber nicht über seinen Gehalt an Wahrhaftigkeit. Als der Bundespräsident auf dern Bühne laut und deutlich als 'verschlagener, verlogener Banause' bezeichnet wurde, wollte sich keiner der zahlreichen ansonsten lautstark erschienen Krakeeler zu einem Verteidigungsmassaker aufraffen. Es war totenstill. Und in dieser Stille lag unter anderem der Triumph Bernhards und seines Ermöglichers Peymann.
Wir haben ihnen zu danken.' (André Heller, Frankfurter Rundschau)
Dass Peymann Bernhard inszenieren kann, weiß man. Er arbeitet den Witz heraus, die Poesie, er macht die Übertreibungen durchsichtig und führt umsichtig in vorzügliches Ensemble. Allen voran Wolfgang Gasser als grandioser Oberschimpfer, intelligent, listig, bös und tief verletzt.